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Brockenbowl XIV
Erstellt am:  17. März 2007
Tags: Brockenbowl
Kategorie(n): Brockenbowl

Wieder das kleine Finale für die Gastgeber

Am vergangenen Samstag fand in der Ilsenburger Harzlandhalle die langersehnte Neuauflage des Hallenklassikers Brockenbowl statt. Neben den Gastgebern aus Wernigerode, hatten auch die Mannschaften aus Crailsheim, Weyhe, Wilhelmshaven und Jena den Weg in das Harzstädtchen gefunden, um den titelverteidigenden Göttingen Generals die begehrte Trophäe zu entreißen.

Bereits in der Auslosung der Gruppen zeichnete sich für die Mountain Tigers ein schwerer Tag ab, denn das Losglück bescherte den Gastgebern, die im Vorfeld als stärkste Mannschaften eingestuften Weyhe Vikings (2. Bundesliga) und Jena Hanfrieds (Regionalliga Mitte).

So eröffneten die Harzer das Turnier mit der Partie gegen den Zweitligisten. Dieses äußerst spannende Spiel war geprägt, wie auch die weiteren Begegnungen des Tages, durch zwei starke Defense-Abteilungen. Immer wieder konnten die Mannen um #8 Michael Schulze und #55 Normen Hertwig die Angriffsbemühungen der Vikings unterbinden. Aber auch die Gegenseite hielt den Versuchen der Bergtiger stand. Einzig #40 Enrico Mücke auf Seiten der Hausherren gelang es mit einem schönen Lauf einen Touchdown zu erzielen, den #19 Dominik Knispel mit einer Two-Point-Conversion zum 8:0 Endstand krönte. Keine Mannschaft vermochte im weiteren Verlauf Akzente zu setzen, so sehr bestimmten die Verteidiger das Bild. Im zweiten Spiel, Crailsheim Titans gegen Wilhelmshaven Buccaneers, ein ähnlicher Spielverlauf. Allerdings konnten die Zuschauer mehr Punkte bejubeln als noch in Partie 1. Die Vertreter des südlichen Deutschlands punkteten als Erste und gingen 8:0 in Führung. Die Wilhelmshavener legten jedoch nach, vergaben aber die Zusatzpunkte, so dass es 8:6 stand. Nun waren es wieder die Titans, die die Führung ausbauten. Touchdown und Zusatzpunkte zum 16:6. Die Defense der Crailsheimer setzte dann, mit starkem Druck auf den Wilhelmshavener Spielmacher, den Schlusspunkt und besorgte 2 Punkte durch ein Safety.

Die 3. Begegnung des Tages lautete dann Jena Hanfrieds gegen Weyhe Vikings. Jena trat unter „Bewährung“ an, denn die Thüringer hatten ihre Spielpässe vergessen. Alle Beteiligten, Schiedsrichter, Teamverantwortliche der Hanfrieds, Mountain Tigers und bekannte Faxbesitzer halfen, damit Jena die Spielberechtigung erteilt werden konnte. Von diesem Durcheinander wenig beeindruckt legten die Hanfrieds los, wie die Feuerwehr. Mit einem Mix aus Lauf und Passspiel erzielten sie in der Halbzeit 1 2 Touchdowns zum 12:0 Zwischenstand. Erst in der zweiten Hälfte erinnerten sich die Weyher, das ja bereits das erste Spiel verloren wurde, und dass es nun um alles ging. So gelang der Anschluss zum 12:8, aber die Zeit lief gnadenlos herunter. Der erste Teilnehmer war aus der Schlussrunde eliminiert.

Die Partie 4 trugen die Göttingen Generals und die bereits ein Mal erfolgreichen Crailsheim Titans aus. Doch Spannung kam gar nicht erst auf. Gegen das eigenwillige Spielsystem der Generals wussten die Süddeutschen kein Mittel und kassierten 42 Punkte. Eine darüber hinaus sehr gute Defenseleistung der Südniedersachsen sorgte für eine reine Weste und erzielte 2 Safeties. 42:0 Endstand markierte auch das höchste Ergebnis des Tages.

Das 5. Aufeinandertreffen zweier Mannschaften entschied nun die Plätze 1 und 2 der A Gruppe. Sowohl Wernigerode, als auch Jena hatten die erste Partie gewonnen und standen als Halbfinalteilnehmer fest. Spannung kam trotzdem auf, denn beide Teams kannten sich aus der Saisonvorbereitung und keiner wollte verlieren. Jena schaffte es gleich zu Beginn einen Fehler im Rückraum auszunutzen und erzielten den Touchdown zum 6:0. Jetzt war auch Wernigerode voll im Element. Wieder kam es zu einer reinen Abwehrschlacht, bei der beide Angriffsformationen immer wieder vor der Endzone gestoppt wurden. Bis zu letzt fehlten der Tigers-Offense die Möglichkeiten das Ergebnis zu ändern, so dass die Begegnung denkbar knapp 6:0 verloren ging. Die Hanfrieds zogen als Erstplatzierte vor den Mountain Tigers in das Halbfinale.

Das letzte Vorrundenspiel zwischen Göttingen und Wilhelmshaven entschied nun über die Halbfinal-Gegner. Und auch in diesem Spiel setzte sich die Quarterbacklose Offensevariation der Göttinger durch. 6:30 für Generals zeigte am Ende der 2 x 12 Minuten die Anzeigetafel, sodass der schwere Weg der Gastgeber sich fortsetzen würde.

 Das erste Halbfinale stand nach einer kurzen Pause auf dem Zeitplan. Jena als Gruppe A-Sieger gegen Crailsheim als Gruppe B-Zweiter. Die Papierform behielt in dieser Partie Recht. Trotz immer wieder guter Leistungen im Offense- und Defenseteam der Titans, setzte sich der Mix aus Pass- und Laufspiel der Hanfrieds durch. Zu Null hielt die Abwehr der Thüringer in dieser sehenswerten Auseinandersetzung.

Für die Hausherren, als Gruppe A-Zweiter hieß nun der Gegner, wie schon sooft in den vergangenen Jahren, Göttingen Generals. Doch anders als in den Spielen zuvor, hatten die Göttinger mit der Harzer Abwehr eine richtig harte Nuss zu knacken. Die Offense der Generals lief sich immer wieder fest und schaffte nur einen einzigen Touchdown mit Zusatzpunkten. 8:0 und alles offen. Wernigerode, die tat sich nach wie vor mit den Angriffsbemühungen schwer, schaffte aber den Anschluss zum 8:6. Nun spielten nur noch die Bergtiger mit dem Mute der Verzweifelung. Die verpassten Zusatzpunkte nach dem Touchdown durch #20 Andreas Kopytziok mussten aufgeholt werden. Doch ein Fumble und misslungene Hand-offs vereitelten das Unterfangen. Das Spiel ging, mit einem durch Göttingen eroberten Ballverlust, 8:6 an die Generals. Wieder einmal blieb den Mountain Tigers nur noch das Spiel um Platz 3 gegen die mittlerweile angeschlagenen Crailsheim Titans, während sich Göttingen berechtigte Hoffnungen auf den Turniersieg machen durfte

Das Spiel um Platz 5 zwischen Weyhe und Wilhelmshaven wuchs mit zunehmender Spieldauer zu einem Krimi heran. Die Buccaneers gingen mit 6:0-Führung in den Seitenwechsel. Danach erhöhten sie sogar noch zum 12:0, doch Weyhe schaffte das scheinbar Unmögliche. 3 Touchdowns in Folge, ohne Wilhelmshavener Antwort. Kurz vor Ende der Partie stand es also 18:12 für die Vertreter der 2. Bundesliga. Wer nun die Platzierungen 5 und 6 in seinen Turnierplan eintrug sah sich getäuscht. Die Buccaneers legten ihrerseits in letzter Sekunde einen Touchdown hin, der zum Ausgleich führte. Die Zusatzpunkte wurden vereitelt. Doch was war das, eine Flagge lag auf dem Feld. Strafe gegen Weyhe, Wiederholung des Spielzuges. Im zweiten Anlauf klappte es dann aber und Wilhelmshaven errang mit 20:18 den Platz 5 des Tages.

Im vorletzten Spiel traten nun die Hausherren gegen eine eigentlich spielunfähige Mannschaft aus Crailsheim an. Schon vor Beginn signalisierte der Mannschaftsverantwortliche der Titans, sein Team könne nicht mehr 100 % geben und man möge seitens der Tigers geringere Kraft auffahren. Diese Entscheidung erwies sich als sportliche Größe und Verantwortung, denn schnell lagen die Tigers mit 16:0 durch die Punkte von Andreas Kopyziok, Toni Barthauer und Dominik Knispel vorne. Zur Halbzeit wurde das Spiel dann unter aufmunterndem Beifall der Zuschauer und Mountain Tigers abgebrochen. Platz 3 und 4 waren bezogen.

Im Finale trafen sich nun die Göttinger und die Jenaer, um die Krone untereinander auszuspielen. Die Hanfrieds erwischten den besseren Start. Nicht lange nach Beginn erzielten sie das 6:0 und die Zusatzpunkte erhöhten zum 8:0. Langsam sahen die Generals ihre Ambitionen, den Titel zu verteidigen, gefährdet und besannen sich auf ihre Spielweise. Langsam aber stetig kippten die Vorzeichen und schließlich glichen die Generals aus. Jena hatte den Faden verloren. Alle Versuche der Thüringer das Spiel wieder zu übernehmen verebbten in einer jetzt sehr aufmerksamen Göttinger Verteidigung. Immer wieder wurden lange Pässe abgewehrt. Die Entscheidung fiel dann mit noch 3 Minuten Spielzeit, als die Göttinger mit einem unerwarteten langen Pass den entscheidenden Touchdown zum 14:8 erzielten. Der Zusatzversuch war dann nur noch Makulatur.

Die Siegerehrung nahm dann Gunnar Winkler von den Braunschweig Lions vor. Die Verantwortlichen hatten ihn ausgewählt, denn er begann seine Football-Karriere bei den Mountain Tigers, wechselte zu den Magdeburg Virgin Guards und schließlich ging er nach Braunschweig. Dort wurde mehrfach  Deutscher Meister und Vize-Meister, Eurobowl-Gewinner und, zu guter Letzt, als Spieler der Nationalmannschaft, im Juni diesen Jahres Bronze-Medaillen-Gewinner bei der Weltmeisterschaft in Japan.

Stimmen zum Bowl:

„Was als Abwechslung vom momentan sehr anstrengenden Trainingsbetrieb gedacht war, wurde letztlich ein wirklich phantastisches Erlebnis. Es ist bemerkenswert was die Wernigerode Mountain Tigers mit diesem Hallenturnier auf die Beine gestellt haben. Angefangen von der professionellen Organisation, bis hin zu den fairen Zuschauern haben wir uns hier absolut wohl gefühlt.“, ist Jena Hanfrieds Defensecoach Ronny Hensel begeistert.

„Es hat mal wieder gezeigt, dass wir eine Turniermannschaft sind.“ meinte Göttingen Headcoach Matthias Schmücker nach dem knappen Endspielerfolg. „Jetzt gilt es weiterhin am Projekt Regionalliga 2008 zu arbeiten und unser eigenes Turnier, den Göttingen Bowl 12 am 16.02.2008, zu bestreiten“.

„Wir kommen gerne wieder“, prophezeit auch Crailsheim Titans Coach Tom Nittel und resümiert damit trotz des Verletzungspechs in seinen Reihen, dass sich die weite Anreise wirklich gelohnt hat.

„Die Gruppenlosung war schon der Hammer. Aber so ist das nun mal. Ich denke wir haben eine ordentliche Leistung als Team abgeliefert. Besonders der starken Defense haben wir heute das Ergebnis zu verdanken. Und so bleibt uns wieder mal nur zu sagen, `Im nächsten Jahr holen wir den Pott nach Hause´“, reflektiert Jens Mollnau, als Turnierleiter, den Tag.