Sponsoren:




Vom Feuerwerk zum Strohfeuer abgeflacht
Erstellt am:  23. August 2016
Tags: 2016
Kategorie(n): Newsarchiv 2016

Eine theoretische Chance am Ende der Saison noch an die Tabellenspitze der Landesliga Ost Gruppe B springen zu können, hatte am vergangenen Sonntag schon bestanden, als die Wernigerode Mountain Tigers in ihrem vorletzten Heimspiel auf die aktuellen Spitzenreiter der Radebeul Suburbian Foxes trafen. Doch die wichtigste Grundlage für einen solchen Meisterstreich, hätte nur ein Sieg legen können, am besten sogar ein deutlicher, denn das Hinspiel in Radebeul ging 27:7 verloren.

Diese Marschroute wird Coach Rob Urquhart sicherlich auch ausgegeben haben, denn die Bergtiger, die zuerst mit der Defense auf das Feld gingen, ließen den Gästen keinen Raum zum Atmen.Insbesondere Defensive End Andreas Janko (#89) besorgte dem Foxes Quarterback einen mehr als harten Nachmittag. Erst war es ein Quarterback Sack mit Fumble, dann ein Tackle for loss (Raumverlust der Offense) und die Gäste waren perplex. Der folgende Punt, zur Übergabe des Angriffsrechts, ging unter dem Druck der Tigers gründlich schief und landete vor den Füßen von Linebacker Ricardo Geisler (#10). Der nahm den Ball auf und ging die letzten 5 Yards zum Touchdown in die Endzone. Jankos Kick zum Extrapunkt war wie immer reine Formsache und besorgte das 7:0.

Im nächsten Angriffsdrive der Sachsen zeigte sich das gleiche Bild. Immer noch unter dem Eindruck dieses verkorksten Spielbeginns und dem Druck der hellwachen Abwehrreihe, misslang den Füchsen die Übergabe zwischen Quarterback und Runningback und Ricardo Geisler eroberte diesen Fumble für die Harzer.

Leider entwickelte sich im Anschluss an dieses fulminante Abwehr-Feuerwerk ein nur sehr zähes Hin- und Her zwischen den beiden Kontrahenten. Ein Punt jagte den nächsten, ohne dass auch nur eine Offense echte Akzente setzen konnte. Erst spät im 2. Viertel überraschten die Sachsen mit einem mutigen Puntfake (angetäuschte Abgabe des Ballbesitzes) und erliefen den Ausgleich zum 7:7.

Kurz vor der Halbzeitpause erhöhten die Gäste dann mit einem 30 Yard-Fieldgoal zum Pausenstand von 7:10.

Damit allerdings endete leider aus Sicht der Tigers das Erwähnenswerte. Während in Quarter 3 und 4 die Defense der Bergtiger gerade eine akzeptable Leistung zustande brachte, fiel die Offense nicht nur hinter die Erwartungen zurück, sondern blieb, abgesehen von dem ein oder anderen sehenswerten Catch von Widereceiver Daniel Lenz (#14), weiterhin mehr als blass.

Da die jeweiligen Offense Drives viel zu schnell zu Ende gingen, fehlte der Wernigeröder Defense konsequenterweise die nötige Regenerationszeit, um alle Plays der Gäste zu unterbinden. So punkteten die Radebeuler in den letzten beiden Spielabschnitten noch 2 mal und siegten, am Ende nicht ganz unverdient, mit 7:24 und holten sich damit vorzeitig den Gruppensieg in der Landesliga Ost.

Für die Bergtiger bedeutet diese Niederlage nun erstmal Rang 3 in der Tabelle, hinter den Halle Falken.
Betrachtet man das Restprogramm der beiden Teams ist den Saalestädtern Platz 2 keineswegs sicher. Die Falken treffen als Nächstes auf die Foxes.
Mit dem richtigen Ausgang dieses Spiels (Halle verliert gegen Radebeul und Wernigerode sollte gewinnen gegen die Vogtland Rebels), kommt es am 11. September zum entscheidenden Showdown am Gießerweg. Im Hinspiel trennten sich bekannterweise die Falken und die Tigers unentschieden 14:14. Mehr Zündstoff geht wohl nicht.

Jens Mollnau