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Tiebreaker entscheiden Platzierungen beim Brockenbowl 21
Erstellt am:  2. Dezember 2014
Tags: Brockenbowl 21 • News 2014
Kategorie(n): Newsarchiv 2014

Tigers müssen die Trophäe nochmal Titelverteidiger Paderborn überlassen.

Am vergangenen Wochenende fand in der Harzlandhalle in Ilsenburg die 21. Auflage des Brockenbowl statt. Nachdem sich kurz zuvor die Teilnehmerzahl auf 4 Mannschaften reduzierte, drohte das traditionsreiche Hallenturnier im deutschen Football an Stimmung einzubüßen. Doch weit gefehlt. Die Kontrahenten schenkten sich in den Vorrundenpartien keine Punkte, sodass jede Mannschaft von Beginn an alles geben musste.

Den Auftakt, pünktlich um 11:00 Uhr, machten die Hausherren der Mountain Tigers, die das erste Spiel gegen ihren Gruppengegner, die Jena Hanfrieds, bestritten. Das deutliche Endergebnis 30:8 für die Harzer täuscht allerdings zu Unrecht darüber hinweg, dass die Bergtiger erst in Rückstand geraten mussten, um richtig wach zu werden.

In der anderen Gruppe trafen in Spiel 2 die Göttingen Generals auf die Paderborn Dolphins.Die Niedersachsen mussten sich hier besonders der Paderborner Verteidigung geschlagen geben und wurden ein ums andere Mal kurz vor der Endzone gestoppt. 20:8 hieß es am Ende für den Titelverteidiger aus NRW.

Im dritten von 8 Vorrundenspielen, standen sich nun die Finalisten der Vorwoche, vom Göttingen Bowl, gegenüber. Die Bergtiger und die Generals verbindet durch ihre Bowls eine gesunde „Feindschaft“, die auch diesmal wieder durch Kleinigkeiten entschieden wurde. Göttingen behielt am Ende der 2 x 12 Minuten mit 14:12 die Nase vorn und vereitelte eine Revanche. Deutlich wurde in diesem Spiel aber auch, dass die Ausbeute an Zusatzpunkten bei den Tigers ungenügend und der Grund für die Niederlage war.

Als nächstes traten die thüringischen Hanfrieds gegen die Dolphins an. Ein offener Schlagabtausch entwickelte sich, bei dem sich erst kurz vor Ende der Begegnung die „Meeressäuger“ mit 24:18 behaupteten.

In der zweiten Halbzeit der Vorrunde, eröffneten wieder die Tigers gegen die Hanfrieds im Rückspiel. Sichtlich von der knappen Niederlage angestachelt, machten die Tigers offensiv und defensiv kurzen Prozess. In diesem Spiel wirkte Jena das einzige Mal an diesem Tag hilflos. 38:0 hieß es am Ende zurecht, wenn auch zu hoch.

Das westdeutsche Gruppenrückspiel zwischen Paderborn und Göttingen, Partie 6 des Tages, war eine identische Kopie des Hinspiels. Göttingen war stark bemüht, aber immer wieder im entscheidenden Moment der Delphinabwehr unterlegen. Wieder siegten die Ostwestfalen 20:8.

Nun kam es auf der organisatorischen Seite des Turniers zu der unglücklichen Tatsache, dass die zwei verbleibenden Vorrundenspiele mit den erspielten Finalpartien, um Platz 3 und 1, identisch waren. Nach kurzer Diskussion über das Für und Wider einer Zusammenlegung der jeweiligen Partien bei verlängerter Spieldauer, entschied sich die Turnierleitung dann aber doch, im Sinne der Zuschauer, den Turnierplan einzuhalten und alle 4 Spiele stattfinden zu lassen.

Nun hieß es also, Paderborn gegen Wernigerode, Titelverteidiger gegen Hausherr. Im Vorjahr, bei der Erstauflage dieser Paarung, gingen die Mannschaften 14:14 unentschieden auseinander. Der spätere Bowl-Sieger Paderborn gewann den Titel im Fernduell, denn der letzte Gegner der Harzer musste aufgeben, personell und verletzungsbedingt unterlegen. Die Dolphins hatten somit mehr Punkte erzielt und standen an der Spitze.
In diesem Jahr sollte es unbedingt einen „erspielten“ Sieger geben.
Die Stimmung wuchs auf ohrenbetäubende Lautstärke, denn es wurde ein Krimi. Hin und her wechselte das Angriffsrecht und die Fans beider Teams feuerten die Mannschaften an. Egal was die Offense versuchte, die jeweils gegenüberstehende Defense hielt stand. Lediglich ein kleiner Fehler auf Seiten der Westfalen, erlaubte den Touchdown der Wernigeröder zum 8:0 Sieg.

Ähnlich verlief die Partie zwischen Jena und Göttingen. Zwar siegten die Thüringer letztendlich 18:8, doch die Generals schienen sich ein wenig für das kleine Finale zu schonen.

 

Im Spiel um Platz 3 nämlich, legten die Göttinger deutlich stärker los und nahmen die Führung an sich. Es stand 14:6 für die Südniedersachsen, die sich wenige Sekunden vor der Schlusssirene als Sieger fühlen konnten. Doch Jena schaffte den Anschluss zum 14:12. Die Uhr war ausgelaufen und nur noch die Zusatzpunkte waren auszuspielen. Unter tosendem Beifall erzielte Jena den unmöglich geglaubten Ausgleich zum 14:14.
Nun kam es zum sogenannten Tiebreaker. Jede Mannschaft musste in 3 Versuchen, die Endzone des Kontrahenten, aus 3 Yards Entfernung (wie bei einer 2 point conversion) erreichen. Ähnlich dem Elfmeterschießen beim Fussball, sollte dann der gewinnen, dem es öfter glingt. Jena begann, Göttingen wehrte ab. Im Gegenzug schaffte es aber auch Göttingen nicht, Jena zu überwinden. Der zweite Versuch. Jena erzielte 2 Punkte, Göttingen aber auch. Immer noch Gleichstand. Im 3. Versuch konnten die Hanfrieds wieder punkten. Göttingen unterdessen nicht. Somit war der Jubel auf Seiten der Jena Hanfrieds riesengroß. Mit 18:16 errangen sie den 3. Platz.

Das große Finale, um Platz 1, zwischen den Paderborn Dolphins und den Wernigerode Mountain Tigers stand dem vorangegangenen Spiel in Nichts nach. Es entwickelte sich wieder ein Kampf auf Augenhöhe beider Mannschaften, der mit viel Herz und Engagement geführt wurde. Nach 6:0 Führung für die Harzer, konnten die Delphine zum 6:6 ausgleichen. So blieb es bis zur Schlusssirene. Auch hier musste ein Tiebreaker her. Den ersten Versuch verwandelten die Tigers, die Dolphins jedoch nicht. Den zweiten Versuch verwandelten die Dolphins, die Tigers aber dafür nicht. Immer noch unentschieden 8:8. Nun war es an den Bergtigern im letzten Versuch zu punkten. Selbst die Schiedsrichter waren sich nicht gleich einig, doch entschieden letztendlich, dass dieser Versuch um Millimeter zu kurz war. Keine Punkte für die Hausherren. Paderborn war nochmal an der Reihe und hatten das Glück auf ihrer Seite. 8:10 stand an der Anzeigetafel und der Sieger hieß wie im Vorjahr: Paderborn Dolphins.

Es folgte die Siegerehrung und die Ernennung des Brockenbowl-MVP. Die Coaches der anwesenden Mannschaften wählten Benedikt Jürgens (#27) der Paderborn Dolphins zum wertvollsten Spieler des Turniers.

 

Stimmen zum Turnier:

Jens Mollnau, Trainer und Turnierleitung:
„Sportlich bin ich zufrieden. Heute hatten wir mit Sicherheit keine Mannschaften hier, die ganz nebenbei besiegt werden können. Alle waren motiviert und auf den Pokal fixiert. Und doch standen wir verdient im Finale, auch wenn uns das Glück dort am Ende ein wenig fehlte.

Als Turnierleitung bin ich unterm Strich auch zufrieden. Die Zuschauer haben tolle Spiele mit spannenden und hochdramatischen Finalen gesehen. Ich denke, das rechtfertigt im Nachhinein die Entscheidung am Turnierplan festzuhalten. Es geht schließlich um Spaß, Spannung und die Fans.