Die Freunde des American Football in Wernigerode atmen auf, denn die lange Sommerpause ist am Sonntag, den 19. August, endlich vorbei.
Die Mountain Tigers beginnen auch gleich mit einem Kracher vor eigenem Publikum im heimischen Gießerweg. Zu Gast werden die Magdeburg Virgin Guards sein, um das zweite Interconference-Spiel der Saison 2007 zu absolvieren.

Erstmalig in der Vereinsgeschichte starteten die Elbstädter aus Magdeburg in der Regionalliga Nord und dies scheint sich positiv auf die gesteckten Ziele auszuwirken. Bisher sind die, von dem 38-jährigen Amerikaner, Mark Garza, trainierten Virgin Guards ungeschlagen von Begegnung zu Begegnung geeilt und marschieren unbeirrt in Richtung Play-offs zur zweithöchsten Spielklasse.
Die diesjährige Dominanz bekamen die Bergtiger bereits im Hinspiel zu spüren, als sie mit einem 0:53 aus dem Stadion der Hauptstädter gespült wurden.
Aus sportlicher Sicht war es damals die Kluft zwischen der Topleistung Magdeburgs und den eigenen Fehlern, die für dieses hohe Ergebnis sorgten. Aber auch aus administrativer Sicht bewegen sich die Virgin Guards auf einem höheren Level, als die Harzer.

„Wir haben einen sehr hohen Stellenwert erreicht, das ist wirklich vorzeigbar im Football-Deutschland, aber die Stufe zur nächsten Liga ist für uns einfach noch zu groß“, beschreibt Silvio Feuerstacke die Situation rund um die Mountain Tigers. „Wir würden uns auch mehr organisatorische Unterstützung aus dem Umfeld wünschen, damit der Kopf für die eigentlichen Aufgaben frei bleibt.
Es ist sehr belastend für die wenigen Verantwortlichen den Verein auf diesem Niveau zu führen und gleichzeitig die Mannschaften auf Erfolgskurs zu bringen. Bisher funktionierte das noch, aber mit der steigenden Ligastärke bleibt in absehbarer Zeit irgendwas auf der Strecke.
Magdeburg hat diesen Schritt scheinbar geschafft und das schlägt sich auch sportlich nieder.“
Wie die Virgin Guards aufgestellt sind, zeigt sich auch darin, dass sie, mit Hilfe ihrer Sponsoren, eigens zu diesem Spiel ein Fanpaket organisierten, das alles beinhaltet, was das Zuschauerherz begehrt.
„Neidisch sind wir mit Sicherheit nicht auf die Magdeburger, aber wir betrachten die Situation sehr nüchtern. Im Moment sind wir einfach an unserer Grenze angelangt.“ Was das für das Spiel am 19. August bedeutet, mag man ahnen, aber die Mannschaft der Bergtiger weiß, dass vor dem eigenen Publikum eine deutlich bessere Leistung abgerufen werden muss, als es noch in Magdeburg möglich war.
Es geht also erneut um eine „Frage der Ehre“, doch nicht, wie von Magdeburg propagiert, um die Vorherrschaft in Sachsen-Anhalt zu klären, sondern um vor sich selbst zu bestehen.

Einlass ist wie gewohnt um 14:30 Uhr und der Kick-off erfolgt um 15:00 Uhr.
jm