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Am vergangenen Samstag fand in der Göttinger Godehardhalle der Göttingen Bowl statt.
Nach dem Wernigeröder Traditionsturnier, blickt auch der niedersächsischen Verein auf eine lange Historie in Sachen Hallenfootball zurück, immerhin richteten die Göttingen Generals ihr Turnier schon zum 12. Mal aus.
Nach langer Abstinenz traten in diesem Jahr auch wieder die Wernigerode Mountain Tigers als Teilnehmer an, um sich in Göttingen für die jahrelange Treue der Niedersachsen zu bedanken. Doch ein weiterer Grund führte die Bergtiger auf die andere Seite des Harzes. Revanche. Göttingen hatte im Dezember zum wiederholten Mal den Wernigeröder Brockenbowl gewonnen, und nun hatten es sich die Sachsen-Anhalter zum Ziel gesetzt, den „Heiligen Gral“ der Nachbarn zu erobern.
Das sonst hervorragend organisierte Hallenspektakel litt diesjährig zum ersten Mal an Teilnehmermangel. Neben den gemeldeten Wilhelmshaven Buccaneers, sagten die als Ersatzmannschaft eingeplanten Köln Falcons 2 ab und nur wenige Tage vor dem Turnier strichen überdies noch die Crailsheim Titans die Segel. Übrig blieben demzufolge nur noch 4 Mannschaften. Göttingen Generals, Bremen Firebirds, Erlangen Sharks und die Mountain Tigers.
Was in der Regel zu einem Supergau in der Organisation zu führen drohte, wurde aber von den Veranstaltern sehr gut gelöst. Kurzerhand warf man den Spielplan über den Haufen und es hieß „Jeder-gegen-Jeden“.
Da die Bremer Mannschaft nicht rechtzeitig eintraf, eröffneten die Bergtiger das Turnier gegen die Erlangen Sharks. Bei einer Spielzeit von 2x 15 Minuten machten die Wernigeröder schnell klar, dass sie heute ein Ziel verfolgten. Erlangen hatte große Mühe in das Spiel zu finden, zumal die Harzer Abwehr sofort die Initiative ergriff und immer wieder schnell das Angriffsrecht eroberte.
Die Offense stand in nichts nach und besorgte die nötigen Punkte. Am Ende stand es hoch verdient 36:12 für die Harzer. Besonders erwähnenswert in diesem Spiel war die Leistung von Toni Barthauer, der mit 3 Touchdowns und 2 Extrapunktversuchen allein 22 Punkte erzielte.
Als nächste Partie stand dann Bremen gegen Göttingen auf dem Plan. Die Hallenneulinge aus der Hansestadt lagen bereits nach wenigen Minuten 0:8 zurück und mussten sich erst auf die eigentümliche Spielweise der Göttinger einstellen. Doch das gelang den Gästen zusehends, sodass sich zum Ende der Begegnung echte Spannung entwickelte. Mit der Schlusssirene war die erste Überraschung des Tages perfekt. 22:20 gewannen die Bremen Firebirds und fügten den erfolgsverwöhnten Hallenexperten die erste Niederlage seit langer Zeit zu.
Nach einer schöpferischen Pause folgte das Aufeinandertreffen der Erlanger und der Bremer. Auch hier wurde die Überlegenheit des Regionalligisten schnell deutlich. Wie bereits gegen die Mountain Tigers entwickelte sich bei den Sharks kein zusammenhängendes Spielgeschehen, sodass auch hier eine deutliche 8:30 Niederlage die Folge war.
Nun folgte das wichtigste Spiel der Vorrunde. Wernigerode gegen Göttingen. Die Harzer hatten sich sehr gut auf das Spielsystem der Gastgeber eingestellt und so entwickelte sich eine Begegnung auf des Messers Schneide. Die ersten Punkte erzielte die Harzer Defense durch ein Safety, als wollte sie nur untermauern, was man sich vorgenommen hatte. Am Ende eines sehr sehenswerten Spieles, das bis zum Schluss spannend war, sollten diese Punkte auch das Zünglein an der Waage sein, denn die Bergtiger gewannen mit 14:12. Göttingen war im Rennen um den Pokal vom Thron gestürzt worden.
Laut Spielplan sollten nun noch die zwei verbliebenen Vorrunden Begegnungen stattfinden und dann die Platzierungsspiele. Da diese Begegnungen, soweit war das Turnier entschieden, jeweils die gleichen Paarungen aufwiesen, entschieden sich die Verantwortlichen der Teilnehmer die Platzierungsspiele unter verlängerter Spieldauer gleich anzusetzen.
Als erstes ging es um Platz 3. Göttingen (0-2 Spiele) traf auf Erlangen (0-2 Spiele). In den nun zu spielenden 2x 20 Minuten dominierten die Göttinger das Geschehen. All der Frust aus den beiden knapp verlorenen Spielen setzte noch mal den nötigen Willen in Gang, sodass die Erlanger Sharks ein drittes Mal förmlich überspielt wurden. 38:0 hieß es am Ende für die Gastgeber, bei denen allerdings, nach 6 aufeinanderfolgenden Turniersiegen (2002-2007), keine Freude aufzukommen schien.
Zu guter Letzt fehlte nur noch die Finalpartie um den Turniersieg. Bremen Firebirds (2-0 Spiele) und Wernigerode Mountain Tigers (2-0 Spiele), beide hatten im Jahre 2004 in der Regionalliga Nord das Vergnügen aufeinander zu treffen, mussten nun in 2x 25 Minuten zeigen, wer als neuer Sieger die Generals beerben würde.
Das Spiel begann sehr ausgeglichen, obwohl die Bergtiger schnell in Führung gingen. Im Verlauf des Spiels zeigte sich dann aber doch, dass die Harzer die Nase vorn haben sollten, denn die Gäste aus dem hohen Norden bauten nach diesem langen Tag zusehends ab. Die kleine Gruppe aus Bremen (12 Mann) spielte in jedem Spiel sowohl Offense, als auch Defense, und war konditionell nicht mehr in der Lage diese lange Spielzeit durchzustehen. Etwas zu hoch, aber unter dem Strich verdient, gewannen die Wernigerode Mountain Tigers mit 24:8 und erreichten ihr erklärtes Ziel: Revanche.
Für ein weiteres Highlight sorgten an diesem Tag die Wernigerode Lynx, die als Saisonvorbereitung zwei Trainingsspiele gegen die Jugendmannschaft der Gastgeber spielte. Beide konnten mit sehr guten und konzentrierten Leistungen gewonnen werden (14:8/12:8). Aus diesen Spielen kürten die Trainer der beiden Mannschaften den jeweils gegnerischen MVP (bester Spieler). Seitens der Wernigeröder konnte sich Stefan Mager über diese Auszeichnung freuen.
Etwas wehmütig allerdings betrachtete der scheidende Coach der Bergtiger, Ralf „Arno“ Lange, das Turnier.
Er begann seine Karriere als Trainer vor einigen Jahren bei eben diesem Göttinger Hallenturnier und hatte sich von der Mannschaft gewünscht, dieses Turnier, welches er als seinen letzten Trainereinsatz betitelte, zu gewinnen. Im abschließenden Mannschaftsgespräch bedankte er sich bei der gesamten Mannschaft für die Zusammenarbeit der letzten Jahre, in denen sich die Bergtiger vom Abstiegsplatz der Oberliga bis in die Regionalliga gearbeitet haben. Er betonte überdies hinaus noch einmal, dass er natürlich dem Verein und dem Team jederzeit zur Seite stehen und natürlich auch in seiner neuen Funktion als Sportmanager 100% geben wird, so wie er es immer als Trainer getan und von seiner Mannschaft verlangt hat.
Für die Mountain Tigers endet nun die Hallen-Saison, denn es gilt, sich auf eine äußerst schwere und harte Saison vorzubereiten. Dazu trainieren die Wernigeröder bereits am nächsten Samstag an der frischen Luft. Zwar müssen die Footballer aufgrund der nicht freigegebenen Sportplätze, in Wernigerode und Umland, auf einen Platz im benachbarten Bad Harzburg ausweichen, aber „als Regionalligist kann man nicht früh genug die Arbeit aufnehmen“ erklärte Dr. Christian Gottwald diesen Umstand.
Interessierte sind natürlich herzlich eingeladen, an den Trainingseinheiten teilzunehmen. Nähere Informationen gibt es wie immer im Internet unter www.mountain-tigers.de.
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