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Oberliga Ost Auftakt 2013 mit überraschendem Ende
Erstellt am:  22. April 2013
Tags: keine
Kategorie(n): Newsarchiv 2013

Am Samstag, den 13.04.2013, kam es zum langersehnten Auftaktspiel in der American Football Oberliga Ost, zwischen den gastgebenden Erkner Razorbacks und den Wernigerode Mountain Tigers.

Beide Mannschaften wollten dieses erste Spiel, aufgrund der wetterbedingt eingeschränkten Vorbereitungsmöglichkeiten, als Standortbestimmung nutzen und gaben sich dementsprechend engagiert. Nach dem offiziellen Coin-Toss durch den Hauptschiedrichter, empfingen die Gäste aus dem Harz den ersten Kick-off der Saison.

Johannes Herrschaft (#21) nahm sich ein Herz und retournierte den Kick über 100 Yards zur 0:6 Führung für die Bergtiger. Der erste Extrapunktversuch wurde durch eine Strafe verwehrt und leider misslang der Snap zum zweiten, sodass es bei diesem Spielstand blieb.

In der Folge schenkten sich beide Mannschaften nichts und es ging munter hin und her. Optisch lag allerdings der Vorteil bei den  Gästen, was gleich zu Beginn des 2. Spielviertels durch den Pass-Touchdown von Johannes Herrschaft auf Daniel Lenz (#14) zur 0:12 Führung unterstrichen wurde. Dieses Mal traf Andreas Janko (#89) den PAT und verbesserte den Spielstand auf 0:13.
Die Razorbacks zeigten sich aber wenig beeindruckt und erliefen durch ihren Runningback Alexander Phillipp (#21) immer wieder 3-4 Yards. Eben dieser Alexander Phillipp war es dann auch, der durch beherzte Läufe zweimal in die Endzone der Wernigeröder eindrang. Mit den platzierten Extrapunkten stand es zur Halbzeitpause 14:13 für die gastgebenden Razorbacks.

Soweit das sportliche Geschehen des Nachmittages, denn weit interessanter war das, was nicht in der Macht der beiden Teams lag. Die Schiedsrichter-Crew, unter der Führung des Referee Rainer Stullich, war das eigentlich Erwähnenswerte, was nun auch im Nachgang noch für viel Wirbel sorgen wird.

Von Beginn der Partie an, flogen gelbe Flaggen, Zeichen für Regelverstöße, durch die Luft. Das wäre nicht weiter auffällig gewesen, wären nicht 15, der insgesamt 16 Flaggen, für ganze 190 Yards Strafe gegen die Bergtiger geworfen worden, dem gegenüber 1 für 5 Yards gegen Erkner.
Darüber hinaus stellte Hauptschiedsrichter Stullich 2 Spieler der Tigers vom Platz (Johannes Herrschaft und Marcel Knobbe) und gab bekannt, für jede weitere Regelverletzung, gleich welcher Art, noch weitere Spieler vom Spiel auszuschließen.
Mit dieser Androhung, der gezeigten Leistung und der Art und Weise mit Beteiligten umzugehen, bot der Schiedsrichter den Harzer Gästen keinerlei Aussicht, sowohl diesen Spieltag, als auch die kommenden Partien, sportlich zu entscheiden.

So wurde seitens der Tigers in der Halbzeitpause nach langer Diskussion einheitlich entschieden, das Spiel in dieser Form, bzw. unter Leitung dieser Schiedsrichter, nicht weiter zu führen.

Die Versuche des Team-Coordinators, Sylvio Wellnitz, in der Schiedsrichterkabine diesen Beschluss zu verkünden und zu erklären, wurden abgewiegelt. Auch wurden keinerlei Bemühungen seitens der Schiedsrichter unternommen, eine Weiterführung des Spiels zu erwirken.
Im Laufe der Woche lag eine Entscheidung über die Wertung dieses Spiels in den Händen des Ligaobmannes, gegen die sich die Wernigerode Mountain Tigers schon auf die Nutzung der Rechtsmittel vorbereiten.

Stimmen zum Spiel:

Jens Mollnau, OC Mountain Tigers: „So etwas hat, glaube ich, noch keiner erlebt. Hier geht es nicht mehr um gefühlte Benachteiligung, sondern, meines Erachtens, um tatsächliche Beeinflussung des Spielgeschehens. So, wie hier gepfiffen wurde, musste jeder von uns damit rechnen, noch 5-6 weitere Spieler zu verlieren und dann wären wir nicht mehr in der Lage gewesen, die Saison zu Ende zu spielen. Eine peinlicher Auftritt der „Unparteiischen“ und ein trauriger Tag für das Ansehen dieses Sports!“

Bill Moore, HC Mountain Tigers: „In meiner gesamten Karriere, als Spieler und Coach, habe ich noch nie erlebt, wie der Glanz aus den Augen einer kompletten Mannschaft verschwunden ist. In den USA, in Österreich, egal wo, hat es noch niemand geschafft, Sportlern den Spaß an ihrem Sport, für den die Freizeit mit Kind und Familie geopfert wird, zu nehmen und sich über den Sinn zu hinterfragen. Eine haarsträubende Schande ist das. Wir werden nun mit Sicherheit die nötigen Schritte veranlassen.“