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Ein Spiel mit zwei würdigen Kontrahenten
Erstellt am:  14. Mai 2007
Tags: keine
Kategorie(n): Newsarchiv 2007

Am gestrigen Sonntag erlebte die Harzer Football-Gemeinde ein Spiel der Superlative. Zwei Mannschaften auf gleicher Augenhöhe standen sich im Regionalligaspiel gegenüber und niemand  konnte vorhersagen, wer gewinnen wird.

Mit den Neubrandenburg Tollense Sharks kam ein Erzrivale der Bergtiger in den Gießerweg und die hatten den Sieg Nummer 3 der laufenden Saison auf dem Plan. Nach Siegen über Cottbus und Berlin, sollte nun, gegen die Wernigerode Mountain Tigers ein tabellentechnischer Vorsprung gegenüber den Ligakontrahenten herausgearbeitet werden.
Die Gäste gewannen den Münzwurf und wählten das Angriffsrecht. Ein Fehler, wie bereits im ersten Angriffsversuch klar wurde.
Die Defense der Harzer, um Normen Hertwig (#55) und Michael Schulze (#8), war sofort bei der Sache. Die Sharks mussten punten (Freiwillige Ballabgabe per Kick). Auf der anderen Seite, der Harzer Offense, ging es aber genauso schleppend voran, denn die Neubrandenburger ließen kaum Lücken offen. So trennten sich auch die Wernigeröder wieder vom Ball. In dieser Art ging es, bis ins 2.Viertel, hin und her.
Fehler auf beiden Seiten, starke Abwehrreihen auf beiden Seiten. Spannung pur.

Die ersten Punkte jedoch holten sich die Sharks, nach einem gelungenen Fieldgoal.
00:03 stand es dann auch zur Halbzeitpause, aber die Tigers ließen die Köpfe nicht hängen.

So klang es schließlich auch aus der Kabine der Bergtiger. Die Coaches wählten wohl die richtigen Worte, denn die Spieler der Offense wussten auf Anhieb, was mit dem Angriffsrecht in der 2. Halbzeit zu tun war.
Mit größter Anstrengung, gegen eine immer noch hochmotiviert und konzentriert agierende Sharks-Abwehr, legten die Harzer den Ball 1 Yard vor die gegnerische Endzone. Es war Max Meyer (#7) vorbehalten mit einem Quarterback-Sneak die Endzone der Haie zu betreten. Der Extrapunkt durch Ralf Posselt (#52) war ebenfalls gut. 07:03 Führung für die Tiger.
Es folgte wieder ein verbissener Kampf von beiden Seiten. Yard um Yard wurde auf beiden Seiten erarbeitet, ohne das eine Mannschaft nennenswerte Chancen hatte. Erst im Schlussviertel, mit den ersten Ermüdungserscheinungen der Teams, kamen wieder Punkte aufs Scoreboard.
Die Wernigeröder Defense zeigte sich ein- bis zweimal unaufmerksam und schon rissen die Neubrandenburger den Vorteil an sich.
Touchdown und Extrapunkt der Gäste waren erfolgreich und sie gingen 7 Minuten vor Spielende wieder in Führung. 07:10.

Wer nun glaubte, das Spiel sei verloren, sah sich getäuscht. Die Mountain Tigers zogen sich, wie in der vergangenen Saison gegen Berlin, aus dem eigenen Dreck und antworteten konzentriert.
Mit einem gelungenen Mix aus Lauf- und Passspiel, und etwas Glück bezüglich gegnerischer Strafen, folgte ein First-Down dem nächsten. Man kam wieder vorwärts. Auch Tollense hatte Kraft gelassen und so schafften es die Gastgeber in die h(a)eiße Zone der Haie.
Wie schon in der Vorwoche zeigte sich nun Toni Barthauer (#23) nervenstark und trug das Lederei über rechts in die Punkte.
Der Zusatzpunkt von Ralf Posselt wurde leider geblockt, aber mit 14 Sekunden verbleibender Zeit, stand es 13:10 für die Hausherren.
Es war geschafft. Die Mountain Tigers hatten nun das zweite Spiel in der Regionalliga gewonnen und die Gewissheit, mitspielen zu können. Der Jubel der Mannschaft, aber auch der rund 300 Zuschauer, die bei diesem Sportkrimi sämtliche Regenschauer vergessen hatten, fand kaum ein Ende und die Tigers feierten die Zuschauer noch Minuten nach dem Shake-Hands mit den Sharks.

„Ich hoffe, das macht die Mannschaft nicht noch mal so spannend, es war das reinste Herztod-Finish.“ fand Ralf „Arno“ Lange, der nochmals die Geschlossenheit und den Teamgeist der Mannschaft hervorhob. „Dass manch ein Spieler, angesichts der Spannung, die man auf dem Platz ganz genau spürt, mal einen Spruch macht oder von seinen Emotionen überrannt wird, ist ganz normal. Dass das Team aber so geschlossen im Großen und Ganzen die Ruhe bewahrt hat, ist der Grundstein dieses Sieges gewesen.“

Auch Alex Ferrer und Silvio Feuerstacke, beide mit den Geschicken der Abwehr betraut, waren voll des Lobes für ihren Mannschaftsteil. „Von Anfang bis Ende war das Spiel eine hochklassige Angelegenheit. Fehler gehören dazu und mit den Sharks steht da nicht irgendwer auf dem Rasen. Eigentlich sind wir überrascht, wie gut es für uns lief. Aber das Herz dieses Teams ist am richtigen Platz, dass hat es heute wieder eindrucksvoll bewiesen.“ resümierten die beiden das Spiel aus ihrer Sicht.

Wenn es, nach der 14-tägigen Spielpause am Pfingstsonntag wieder auf dem Gießerweg heißt: It´s Gameday“, werden die Berlin Kobras erwartet, die bereits dreimal in Folge nicht gewinnen konnten. „Wir denken von Spiel zu Spiel, jede Mannschaft in der Regionalliga muss erst geschlagen werden. Sie haben alle die Berechtigung hier zu sein und im Fall der Kobras werden wir bestimmt nicht unvorsichtig sein.“ sagte Alex Ferrer. Über den Umstand, dass das Ziel des Klassenerhalts mit einem Sieg über die Berlin Kobras nahezu erreicht wäre, sind sich die Verantwortlichen der Mountain Tigers sehr bewusst, und gerade deshalb werde man besonders selbstkritisch den heutigen Sieg analysieren.
Bis zum nächsten Heimspiel am 27.05.2007 bleibt den Fans der Harzer Footballer nur der Blick ins Internet.
jm

Silvio Feuerstacke/Jens Mollnau
Wernigerode Mountain Tigers e. V.
E-Mail: verein@mountain-tigers.de